Donnerstag, 2. Februar 2012

Unterwegs in Phnom Penh

Nachdem der Sonnenbrand etwas abgeklungen sind und die Schulterschmerzen dank einer Ibu600 nicht mehr spürbar sind, ist es Zeit für Kultur...Also n schnelles Frühstück, und los geht’s. Wie Besprochen war mein TukTuk-Fahrer um 9 Uhr morgens gut gelaunt vor meinem Guesthouse. 

Als erstes gings zu den „Killing Fields“ etwas außerhalb der Stadt. Hier haben Mitte der 70er Jahre Pol Pot und seine roten Khmer über 8000 Menschen Hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Zuvor wurden die meisten im Secure Prison –  S 21 – Gefoltert und zu sinnlosen Geständnissen gezwungen.  Insgesamt schätzt man das zwischen  2.000.000 bis 3.000.000 Kambodschaner durch die roten Khmer das Leben verloren haben. In einem kleinen Land wir Kambodscha war das damals 1/3 der Bevölkerung....   Der Großteil der Leichen wurde exhumiert, Alter und Geschlecht wurden bestimmt, und die Gebeine in einer Stupa aufgebahrt. Noch heute kann man hier die Massengräber sehen.. Mittlerweile ist hier eine art Park entstanden, doch die Gruben in die die Menschen geworfen wurden sind immer noch sichtbar. Nicht alle Gräber wurden geöffnet und so kommen noch heute währen der Regenzeit Knochen, Kleidung, Zähne oder Schädel an die Oberfläche. Diese werden alle paar Monate aufelesen. Mit weiteren Details möchte ich die Leser hier verschonen. Wer Interesse hat, kann sich ja selber mit der Geschichte Kambodschas auseinandersetzten.

Gedenkstupa mit
Gebeinen der Opfer
Stupa von innen

....
 
Immer wieder kommen
Knochen ans die Oberfläche
Überreste der Massengräber
Diese waren bis 5m teif!
Auch Kleidung der Opfer
ist noch im Boden zu finden
Das Schild spricht für sich..

Danach gings zum S 21 – Dem Tuel-Sleng Museum. 1975 haben die roten Khmer diese Schule besetzt und in das Secure Prison 21 umgewandelt. Bildung gab es bei den roten Khmer nicht, somit wurden Schulen nicht gebraucht und Lehrer hingerichtet. Auch hierzu möchte ich mich nicht weiter auslassen. In einige der Klassenräume wurden Zellen gebaut. 0,80 m X 2,00 m und knapp 2 Meter hoch.... Die Bilder im Museum sprechen für sich.

Verhörraum...

Zellen jede ca 2m x 0,8m
und knapp 2 m hoch
Erklärung siehe Bild rechts ->
zum Nachlesen....
Nun aber genug zum dunklen Teil der kambodschanischen Geschichte und weiter zum Wat Phnom. Einer hübschen Parkanlage mit dem einigen Hügel der Gegend, inmitten der Stadt.  Oben auf natürlich ein Tempel. Unten witrden Ausländern ersmal 2 U$ für ein Ticket abgerechnet... Oben am Tempel verlangt dann ein uniformierter Junger man nochmal einem weiteren Dollar... Naja.. Der Tempel ist nicht überwältigend, aber wenn man in der Stadt ist kann man ihn sich mal anschauen.. Die Parkanlage ist ganz hübsch und für Kambodschanische Verhältnisse mal recht sauber :-)
Wat Phnom

Park um Wat Phnom

Von hier aus weiter zum Königspalast und zur Silberpagode. Schlappe 6,25 U$ kostet der Eintritt.  Allerdings für die Pagode und den Palast. Leider darf man nur wenige Bereiche betreten und noch weniger Fotografieren. Die Parkanlage ist ganz ansehnlich. Der Palast, oder zumindest die Teile die man ansehen darf sind... nett... Für Besucher die das erste mal einen Asiatischen Königspalast besichtigen bestimmt beeindruckend. Wenn man aber schon einmal z.B. im thailändischen Königspalast war, ist das eher „bescheiden“ ;-)


Vom Palast aus geht man direkt zur Silberpagode. Ihren Namen erhält sie durch den Fußboden der mit über 8000 Fliesen aus Silber augelegt ist. Leider sind davon nur so ca. 30 zu sehen, da gesamte Raum zum Schutz des Bodens mit Teppich ausgelegt ist. Nach ner guten Stunde ist man selbst als Tempelinteressierter hier durch... 6,25 U$ ist dafür schon heftig teuer....

Teil des Königspalasts

auch :-)


Abend noch ein Bier im Mephis-Pub getrunken. Ja EINS.. Kleine Flasche (0,33) für schlappe 3 U$! Zwar gab‘s ne Liveband aber los war trotzdem nix... Bleibt ja noch Kabelfernsehen.

Am nächstenn Morgen wollte ich mal was durch die Stadt spazieren. Phnom Penh ist ja klein und durch einen schachbrettartige Strassen auch recht übersichtlich. Wenn man in ferne Länder reist, ist ja das Schuhwerk immer sehr wichtig. So auch  in Kambodscha. Die Einheimischen machn‘s vor.

Hier eine Auswahl kambodschanischen Schuhwerks:

Also ab in die kambodschanischen Laufschuhe... und los geht’s Richtung Bahnhof. Hier Kommt allerdings kaum ein Zug an. Nur hier und da mal n Güterzug. Das Gebäude siehts zwar cool aus, ist aber komplett leer und verschlossen.. Wenn man‘s grau anmahlen würde, dann könnte es ausm Batman-Film sein :-)
Bahnhof in Phnom Penh

Weiter zum „Central Markt“ Die Halle ist aus den 20er und mal echt beachtlich... Komplett freistragend... Keine Wände oder Säulen... Angeblich eins der größten, freitragenden Kuppeldächer der Welt...
Central Markt in Phnom Penh

Innen gibt’s Gold und Schmuck und „garantiert echte“ Uhren, drum herum viele Stände mit allem was man braucht, oder auch nicht braucht. Klamotten, Schmuck, Schnickschnack, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Essenstände undundund
Haupthalle des Centralmarkts

Tip: Beim spazieren immer ein Auge auf den Boden, sonst ist man schnell mal in der Kanalisation verschwunden :-)
Manchmal fehlen auch die Gullideckel :-)

Weiter latschen zum „Psar o Russai“. Selbiger ist glaube ich der schmutzigste, kaputteste und düsterste Markt den ich je gesehen habe... Hier gibt‘s absolut nix was für Touristen interessant ist... Baumarkt Artikel, Schulhefte, Reissäcke, Geschirr, Elektrokrams und alles was der Kambodschaner so braucht. Sogar Musikkassetten!!!! Ja! gibst hier noch! :-) Also schnell wieder weiter :-D

Einen Abstecher zum Independence Monument und am Fluss noch was Futtern. Morgen noch n paar Mitbringsel besorgen und dann geht ab nach Bangkok...
Independence Monument

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