Nunja, wie ich schon erwähnte war die
12 Stunden fahrt nach Chiang Mai nicht grade erholsam. Hinzu kam wohl
noch der gebratene Reis mit Garnelen vom Nachmittag, der mir schöne
Bachschmerzen bescherte. Vermute ich jedenfalls. Auch habe ich die
erste Bekanntschaft mit einer Thailändischen Raststättentoilette
machen dürfen. Leider nicht um zu pinkeln. Was soll ich sagen... Im
hocken seinen Haufen in ein Loch im Boden zu platzieren will geübt
sein... Aber zur Spurenbeseitugung gibt es ja n Eimer mit Wasser. :-)
Zum Glück hatte ich vorher daran gedacht Klohpapier zu kaufen. Gibt
ja hier keins. Man erledigt das hier mit einem Wasserschlauch. Fragt
mich bitte nicht wie das funktioniert... Ich habe keine Ahnung und
will auch keine haben :-)
Der Reisebus hält an einer großen
Tankstelle am Stadtrand von Chiang Mai. Hier stehen dann sogenannte
Songtous bereit, das sind Pickups mit Dach und zwei Bänken auf der
Ladefläche, die den Touristenhaufen dann vor dem jeweiligen Hotel
Absetzten. Kostet 50 Baht (1,20 €). Egal wohin. Als die Dame meine
50 Baht einsammeln wollte...Portmonee weg!! Sch***e!! Alles
durchwühlt. Nix. Zum Glück hatte die nette Dame vom Songtou die
Nummer des Busfahrers. Selbiger hat mein Portmonee dann auch
tatsächlich auf dem Sitz gefunden. Habe ich wohl halbschlafend beim
Schuheanziehen dort abgelegt... Die Geldbörse wurde mir umgehend von
einem Motorrollerkurier geliefert. Puh! Alles noch drinn. Schnell
noch 200 Baht Tip für den Service ausgeteilt und ab aufs Songtou.
Nach meinem Starbuckskaffee auf zum
nächsten TukTuk. Nicht aber ohne die Starbucksmitarbeiterinn vorher
zu bitten mir die Lana Muay Thai Adresse in Thai Schrift auf einen
Zettel zu schreiben. Den Zettel dem TukTuk-Fahrer zeigen und der sagt
das, was alle TukTukfahrer zuerst mal sagen „AH... Werri fah
ö'weh!“, Aber er ruft nur 150 Baht (3,75 €) auf. Ich hab ja
keine Wahl, und teuer isses ja nun mal nicht. Also rein ins TukTuk
und einmal durch die ganze Stadt ans andere Ende fahren. Wirklich
„Werri fah ö'weh!“. Ja es gibt doch noch ehrliche TukTukfahrer
in T-High-Land :-)
Tag 1 in Chiang Mai (14.01.2013)
Ich komme grade zum Ende des
Morgentrainings. Die Trainer sind sehr freundlich und kommen sofort
mich zu und fragen wer ich bin, was ich mache und wie lange ich
bleibe. Hier lerne ich auch direkt einen Schweitzer mit dem äußerst
klangvollen und typisch schweizerischen Namen – Djego - kennen.
Netter Kerl. Macht im Rahmen seines Studiums 6 Monate eine Art
Praktikum an der Uni hier. Wasserproben analysieren.
Ich frage erstmal nach Pom. Sie managt
das Camp hier. Sie teilt mir mit, dass sie seit Anfang des Jahres
leider keine eigenen Zimmer mehr haben. Zuviel Arbeit sagt sie. Aber
sie schickt einen der Jungen Thais die dort trainieren mit mir los,
ein Zimmer zu suchen. 200 m vom Camp weg, Doppelbett, Fan, eigenes
Bad mit heißer Dusche, Fenster und Steckdose (nicht unbedingt
üblich) für 300 Baht / Nacht. (7,50 €) Alles sauber und die
Besitzer sind sehr freundlich.
Bad im "Up North In" |
Zimmer im Up Nort In, Chiang Mai |
Eingecheckt, und wieder rüber zum
Camp. Für ne Woche bezahlen und mir bei Djego noch ein paar Tips
abholen. Pom sagte zwar das ich gerne am Nachmittag schon zum
Training kommen kann, aber ich lehne dankend ab, da ich irgendwie
immer noch Jetlag habe und die Busfahrt ja auch nicht so erholsam
war. Hinzu kommt mein etwas angeschlagener Magen.. Naja... Einfach
erst mal ins Bett hauen und ne Stunden oder Zehn pennen...
Um 16 Uhr geht der Wecker. Geschlafen
habe ich wieder nicht wirklich. In diesem Land ist alles extrem. Auch
die Umgebungsgeräusche. Hier sind es Straßenköter, Jets und Helis,
da wir ja nicht weit von der Grenze weg sind. Hinzu kommt der in
Thailand übliche Standard-Schallpegel, diverse vieche und natürlich
der Thailändische-Terror-Vogel. Dazu komme ich später bestimmt
noch.Wer jetzt sagt: „Mach doch das Fenster zu!“ dem kann ich nur
antworten:“Geht nicht, is verzogen und im Bad ist keins. Nur n
Moskitonetz vor eine rechteckigen Maueröffnung!“. Aber das ist
hier Normal.
Ab in die Schlappen und rüber zum Gym.
Mal gucken wie die da so trainieren. Echt beeindruckend was machen da
so machen. Hier ist alles vertreten. Vom grimmigen Russen den keine
mag bis zum dicken verbrannten Engländer sind alle Klischees
abgedeckt :-)
Im Camp sind 4 oder 5 Profis. Eine
Kanadierin und ein paar Thais. Unglaublich das die eine Power und
eine Ausdauer haben. Ich muss da mal n Video machen. Cool ist, das
alles zusammen trainieren. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder
Profi. Alle machen das selbe und bekommen die gleiche Aufmerksamkeit
der Trainer.
Lanna Muay Thai zur Mittagszeit :-) |
Oldschool! |
Das offizielle Nachmittags-Training
geht bis 19 Uhr. Danach kann jeder der will noch Clinchen üben. Grob
erklärt: Eine Art Ringen im Stehen bei dem mit den Knien hin die Seiten/Rippen oder die gegen die Oberschenkel des Gegners getreten wird
wird und die Kontrahenten versuchen sich gegenseitig zu Boden zu
reißen. Sieht einfach aus, ist aber unglaublich Anstrengend und die
Thais sagen es sei die Königsdisziplin im Muay Thai. Ich begnüge
mich aber die nächsten Tage erstmal mit dem Bürgermeister-Level
denke ich :-)
Auf dem Pltz gegenüber ist eine Art
Wochenmarkt aufgebaut. Ich schlendere also einfach mal drüber und
erstehe ein paar Bananen. Ich denke so 1,5 KG. Die sind nicht alle
gleich groß, habe keinen Ciquita Aufkleber (manche denken ja der
Wächst mit) und schmecken nicht nach Gelb sondern nach Banane. Man
könnte sagen etwa 10 mal so bananig wie wir das von Lidl-Bananen
gewohnt sind... hmmm... fast schon unecht, so echt schmeckt das :-)
Zurück in Zimmer. Noch 2 Bananen
gefuttert, da der Magen immer noch grummelt, und ab ins Bettchen denn
Morgen geht um 6:00 das Training los!!
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