Montag, 30. Januar 2012

Sihanoukeville

Wir wollten in die „Touristenhochburg“ Kambodschas, nach Kompong Som oder besser bekannt als Sihanoukville... Nachdem wir von Koh Tonsey nach Kep übergesetzt hatten, überfiel und natürlich sofort die TukTuk-Mafia :-) Zunächst haben wir uns aber zum Bus/Taxi-Sammelplatz bringen lassen. Unser Fahrer frage „wä ju won tu goo tudeh?“ Und wie der Zufall es so will, hatte der nette Fahrer sogar ein eigenes Reisebüro... Selbiges befand sich IN seinem TukTuk, und zwar in eine Klappe unter dem Sitz :-) Hier fanden sich stapelweise Ticketblöcke der verschiedensten Transportunternehmen... Da der Busfahrer natürlich sein Kumpel ist (ist hier immer so), hat er auch direkt angerufen und zwei Plätze für uns sichern können. Nach nur 10 Minuten Wartezeit sollte der Bus schon kommen. Da haben wir ja Glück. Kostenpunkt: 9 U$ / Person. Das ist eigentlich zu viel, da der Spaß sonst wohl nur 7 U$ Kostet, aber: Es ist chinesisches Neujahr! Damit rechtfertigt man hier einfach alles...
Mit Zeiten verhält es sich in Kambodscha genauso wie in Thailand. Sie beziehen sich wohl meistens auf den gleichen Tag. Also in 10. Min kann auch heißen „irgendwann heute“, aber schon nach einer guten Stunde am Straßenrand warten, war der Minibus schon da. Zusammen mit 11 weiteren Personen + Fahrer und Gepäck also ab in den Bus. Das war ein Touristenminibus... in die Minibusse mit denen die Einheimischen von A nach B fahren passen auch mal 20 und mehr plus  Gepäck, Hühner, Reissäcke, Schweine und Moped aufs Dach :-)

Nur leicht bepackt
Los gings nach Sihanoukville. 120 KM in in ca. 2,5 Stunden. Nach gut 10 Minuten der erste Stop... Mitten im Nichts. Nur eine kleine mobile Zuckerrohrsaftpresse am Strassenrand. Eine der Passagierinnen nämlich hatte ihr Handy im Guesthouse vergessen.



Da hier jeder jeden kennt hat das Guesthouse den Fahrer angerufen und ein Motorradfahrer hat das Handy gebracht. Super Service!  Die beiden Damen an der Zuckerrohrsaftpresse haben in der Zeit wahrscheinlich ihren Jahresumsatz an uns gemacht :-) Mit Blubberbauch voll Zuckerrohrsaft geht’s weiter...
Nach gut 2/3 der Strecke erfolgte der obligatorische Stopp an der überteuerten Nudelsuppenküche des Kumpels des Fahrers und kurz danach waren wir schon in Sihanoukville.

Hier wird man grade zu überrannt von TukTuks und Moto-Fahrern. Sihanoukville hat verschiedene Strände. Der Bus hielt am Serendipity Beach. Hier war ist richtig was los. „Malle“ in Asien würde ich sagen... Liegestuhl an Liegestuhl, Bananaboot, Eimersaufen, 0,50 U$ fürs großes Bier, rotgebrannte, dickbäuchige Touristen mit weisen Socken in den Sandalen, die totaaal alternativen verfilzten Travler und Musik aus allen Ecken... Wir haben erstmal alle TukTuks ignoriert und sind die Straße die zum Strand führt einmal rauf und einmal runter gelaufen. Hier gibt’s unzählige Guesthouses. Aber kein Zimmer... Ist ja chinesisches Neujahr. Also doch ein TukTuk und auf zu den weiter entfernten Stränden. Doch auch hier ist nix zu bekommen. Der TukTuk-Fahrer steuerte erstemal sein favorisietes Resort an... Ab 40 U$/Nacht... „Sori, its chinise neujiha“... Nachdem wir auch Otres-Beach und Ochcheutel-Beach abgeklappert hatten und immer noch keine Bleibe in Sicht war, haben wir uns entschlossen Downtown einmal zu suchen. Also vom Fahrer dort absetzten lassen und einfach mal drauf los laufen. Nach einigen weiteren Fehlversuchen und/oder Preisvorstellungen ab 35U$ aufwärts haben wir dann bei „Fisherman Dan“, einem dicken Neuseeländer in Unterhemd und Nylonshort, ein Quartier für die Nacht gefunden. Dan murmelte etwas in einem unglaublichen (neuseeländischen?) Dialekt.. Ich meine etwas verstanden zu haben wei:“ Well, guys... „ dfkj kiowerwken each room jfsdkf 12 dollars... hmsdf only singelrooms...asfh“. Ok.. besser wie nix... Also Zimmer gebucht. Mit Aircon, heissem Wasser, KabelTV und sauber wars auch. In der Regel werden die Zimmer wohl nicht für die ganze Nacht vermietet, und wenn doch, dann eher nicht zum schlafen...  ;-) Wir hamm‘s ja, ist ja auch Chinese-Newyear... Also jeder ein Einzelzimmer...

Am nächsten Morgen erstmal ein Moped gemietet und versucht eine günstigere Bleibe zu bekommen. Alle Strände abgeklappert, aber nix... Also doch wieder Downtown. Hier haben wir dann in einer Seitenstrasse ein echt gutes Zimmer gefunden. Kim Chantha heisst das Guesthause. 10U$ für ein Twinroom mit eigenem Bad. „jesterde it was 25 dollars, chinese new year, todee 10 dollars an tumorro 7“ Da kann man ja mal nix sagen :-) Also einchecken und dann ins „Bavarian“ was Frühstücken. Den Laden nebst Wirt Leo sieht man echt in jeder Reportage über Kambodscha, außerdem gibt’s hier Graubrot, Käse uns div. Wurstspezialitäten :-)

Sihanoukeville ist kulturell nicht sonderlich interessant... Es gibt einen Wasserfall und... das wars... Zwei Tempel gibt’s auch noch, diese sind aber nicht soooo sehenswert. Und sonst halt Strand, Strand und ach ja.. Strand. Inseln mit Strand gibts noch... und... einen Naturschutzpark mit Dschungel und na? Was ? Richtig... Strand :-) Großartil was unternehmen kann man eingeltlich nicht. Am Strand liegen, in diversen Bars mit leichten Damen Billiard spielen.... Soloherren können die vielfältigen BoomBoom-Massage Angebote nutzen, oder sich am Partystrand nen Eimer Saufen :-) Freunde von Jamaikanischen Rauchwahren kommen hier auch auf ihre kosten. Jeder 2. verkauft hier Gras, und es gibt sogar Happy-Pizza mit „Special Herbs“...
Kleiner Markt

Tempel in Shianoukeville

Hautverkehrsknotenpunkt :-)

Die nette Dame die uns die Moped vermiete hat, sagte uns noch „if jo sih te police do trafficcontroll, betta juh törn around!“ :-) Den Gedanke im Hinterkopf, und los in Richtung Wasserfall. Wenn man genau aufpasst ist dieser auf dem NH4 sogar ausgeschildert. Eine Schotterpiste fürt von da ab zum Wasserfall. Kurz vor dem Ziel gibt’s ein Häuschen an dem Toursiten 1$ Eintritt Zahlen müssen. Moped unter Bewachung parken sind nochmal 50 cent und um über eine olle Holzbrücke zu gehen muss man nochmal 500 Riel (10 cent) latzen... Das alles zum Erhalt des Wasserfalls und der Natur... Und warum liegt dann überall müll rum? Grrr.. Achja... es ist ja Chinise New Year!!!
Kbla Chhay Wasserfall (Ausschnitt)
Also ist mal ganz Kambodscha zum Wasserfall gepilgert um dort zu Baden und zu picknicken. Den Müll wird der Einheimische dann einfach ins Wasser oder neben sich auf den Boden. Das ist im ganzen Land so üblich. Morgens wird dann der Müll vor der Tür zusammengefegt und angezündet. Aber nur der auf dem eigenen Grundstück, die Plastiktüte 5cm vor der eigenen Einfahrt bleibt liegen... Zurück zum Wasserfall.. Dieser ist mal wirklich eeindruckend. Wie überall in Kambodscha gibt’s weder geländer, Sicherungen oder Absperrungen. Man kann überall herumklettern und plantschen. Hier und da duscht auch jemand. Leider war die hölle los, ist ja Chiniese New Year!!... Plötzlich kamen zwei junge chinesen auf mich zu, beide wohl grade einem asiatischen Musikvideo entlaufen, und wollten unbedingt ein Foto mit mir machen... Keine Ahnung warum... hab mal mit gemacht und selber auch ein klassisches Touribildschn hab ich machen können :-)
Jawoll :-)
In Sihanoukeville gibt’s Ampel. Das klingt nicht außergewöhnlich, ist es aber... Bisher habe ich nämlich in Kambodscha noch keine gesehen :-) Natürlich ist der Verkehr hier genauso chaotisch wie überall anders im Land auch. Mit dem Unterschied das hier mehr los ist als in.  Aber es gibt ja Ampeln die den Verkehr regeln. Diese funktionieren nach dem gleichen System wie in Thailand. Es git nur rot und grün, und für jede Ampelphase einen Countdown. Meist 30 sec, der auf einer Anzeige über der Ampel läuft. Eigentlich ein super System... Das Problem ist nur, das die einzige Funktion der Ampel es ist, lustiges buntes Lich zu erzeugen... Kein Schwein (außer Touristen) interessiert sich dafür. Egal ob rot oder grün. Es sei denn die Polizei ist in sicht. Aber die haben abends ja auch mal Feierabend. Nachts wirkt das bunte Licht der Ampel noch viel toller :-D

Otres Beach
Wieder zurück in der City haben wir uns mal einen Überblick über die verschiedenen Strände Verschafft, und beschlossen, dass der Otres Beach der Richtige für uns ist. Ruhig, ohne Bananaboot und man kann hier wirklich noch Strandabschnitte finden, an denen man (fast) allein ist. Kühe grasen friedlich am Strand und nur ab und an kommt man ein Händler mit Obst o.Ä. vorbei und nervt :-D
Der LKW auf dem Bild hat ein Berliner Nummernschild und gehört einem deustche Pärchen (um die 50) die damit siet 7 Jahren durch die Welt reisen... Schon cool... Also am nächsten Morgen alles einpacken, auf Moped und ab zum Otres Beach. Ganz am ende gibt’s eine nette kleine Bungalow-Anlage mit dem namen Strawberry. Echt schick, Sauber und ne Hütte mit Bad für 15 U$.
Stravberry Hütte


Einziehen und ab an den Strand... wie die nächsten Tage auch :-)
Otres Beach, Kühe gibts hier überall :-)

Martin war zwischendurch einen Tag tauchen, aber ich hab faul am Strand gelegen... muss ja auch mal sein... Meine bisher großartiste Errungenschaft habe ich heute erstehen können. Diese wunderbare Taucherbrille...
Hammer oder?

Gestern sind wir dann wieder nach Downtown gezogen. Hier ist man zentraler und es gibt’s Zimmer für 8 U$ :-)

Geld ist hier auch eine gewöhnungsbedürftige Sache. In Kambodscha ist die Landeswährung der Reil. Der hat aber kaum Wert (1 € sind ca. 5100 Riel) Daher ist das gängige Zahlungsmittel im ganzen Land der U$. (1$ = 4000 Riel) Aber! Es gibt hier keine Münzen.... Wenn ich jetzt also etwas für 2,75 $ kaufe, und mit einem 5 $ Schein bezahle, bekomme ich z.B. 2 $ und 1000 Riel zurück. Oder 1$ und 5000 Riel... oder eine andere Mischung... da muss man schon aufpassen und mitrechnen :-) Ich habe mal gelesen das es wohl 50 und 100 Riel-Münzen gibt. Ich habe aber noch keine gesehen.

Man kann hier als männlicher Barang (weißer Ausländer) keine 5 Meter gehen ohne das sich folgendes Gespräch ergibt:

„hällo, hällo sör, niht TukTuk?“
„No, thank you...“
„niht TukTuk?“
„No, Thank you...“
„ah oke, won nei ledie? I no nei ledie!“
„No, thank you...“
„okeoke, won marijuwana?“
„hmpf..,No, thank you...“
„ok... koka?“
„No, thank you!“
„ah ok, häv a nei day sör“
„Thank you...“

Haare ab :-)
Martin sitzt beim Friseur (einmal Kopf rasieren 1U$) und ich kauf mal n Busticket nach Phnom Penh. Ich freue mich schon auf 5 Stunden Karaoke im Bus! Jippi ;-)

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